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Die Entstehung

Vom Seil zum Buch zu Shibaku

Ich muss zugeben, dass mein erster Kontakt mit Seil ein ziemlicher Stress war, da ich grosse Mühe hatte, mir die Abläufe zu merken. Es war unmöglich, dabei noch Spass zu haben oder eine erotische Stimmung aufkommen zu lassen. Zu viel neues Wissen kam an diesem ersten Workshop auf mich zu. Dabei war das nur ein Kennenlernen mit dem und durch das Seil.
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Bei der persönlichen Vorstellung sagte ein Teilnehmer, dass er diesen Workshop nun zum zweiten Mal besucht, da er zu Hause nicht mehr in der Lage war, eine einfache Seilverlängerung nachzubauen. Da vermutete ich, dass da ein grosses Paket an Wissen auf mich zukommt, über das es nur wenige Unterlagen gibt. Am Ende des Workshops habe ich dann mein erstes Buch gekauft. Leider war dieses Buch für mich nicht ansprechend oder inspirierend genug, weshalb ich mich nach weiteren Informationen umschaute und im Internet fündig wurde.
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Da ich mit den Tutorials in Form von Filmen, die im Netz verfügbar sind, nicht wirklich lernen konnte, habe ich mich entschlossen, meine eigenen Tutorials zu erstellen und die benötigten Abläufe und Anleitungen aufzuzeichnen. Auf einem Blatt Papier kann ich noch kurz vor einer geplanten Fesselung nachschauen. Ein Film-Tutorial zu suchen und dann an der gewünschten Position zu stoppen, um einen Seilablauf noch einmal anzusehen, ist mühsam und nicht wirklich sexy…
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Die Vielzahl der im Netz verfügbaren Anleitungen in Form von Bildern und Filmen waren für mich als Anfänger unübersichtlich und sehr verwirrend. Da gibt es neben klaren und informativen Anleitungen auch unzählige und zum Teil sehr schlechte oder falsche Tutorials. Viele Anleitungen sind so aufgebaut, dass der etwas kompliziertere Teil der Seilführung wenig sichtbar und kaum nachzubauen ist. Manchmal lag es an der ungeschickten Kameraführung oder an der Beleuchtung oder an den beteiligten Personen, die die eigentliche Seilführung verdeckten. Manchmal, so habe ich den Eindruck, war es auch blosse Absicht, damit das Wissen nicht wirklich weitergegeben werden kann. Einige Anleitungen waren in einer kopierten und etwas abgeänderten Form zum wiederholten Male publiziert, wodurch es für einen Anfänger nur noch unübersichtlicher wurde.
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Trotzdem habe ich am Anfang alles, was ich im Netz gefunden habe, gesammelt und archiviert. Das Resultat war eine grosse und unübersichtliche Ansammlung an Informationen, die analysiert, aussortiert und geordnet werden mussten. Das benötigte eine Unmenge an Zeit und Nerven… Bei jeder Information oder Anleitung musste ich entscheiden. Was ist Wichtig, richtig und für mich als Anwender brauchbar. Da war mir die angebotene Unterstützung von Dragonrope sehr hilfreich. Bis zum fertigen Buch wurden immer wieder Kapitel umgestellt, Abläufe ergänzt und Seilführungen korrigiert. Nach mehreren hundert Stunden war der erste Band Basis & Grundlagen so weit fertig, dass ich damit in die Öffentlichkeit gehen könnte. Aber wie soll ich das zusammengetragene Wissen publizieren?
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Auch wenn ich dieses Wissen in erster Linie für mich zusammengestellt habe, so ist es mir als Grafiker und Designer natürlich nicht genug, diese Anleitungen nur als gedruckte Blätter in einem Ordner zu lagern. Also habe ich nach einer passenden Buchbinder-Lösung gesucht und die Seiten im koptischen Buchbindeverfahren zu einem Buch gebunden. Nach dem Motto: Kannst du ein Buch binden, dann kannst du auch dein Model binden :) – Die Voraussetzungen sind bei beiden Tätigkeiten ähnlich.

Es ist mir eine Freude, deine Bücher in meiner Sammlung zu haben. Ich werde sie als Schatz aufbewahren. Ich mag deine Arbeit sehr. Es ist ein wunderbares Design und der Inhalt ist eine wertvolle Information!

Ein Kunde